NABU-Info zum richtigen Umgang mit Wespen
Von Juli bis September bringt das zahlreiche Erscheinen der Vertreter der Deutschen und Gemeinen Wespe an Kaffeetafeln, in Biergärten und auf Terrassen so manch einen zur Verzweiflung. Die hungrigen Insekten stürzen sich auf alles Fressbare und machen dabei auch vor Süßresten an Kindermündern oder schon auf Gabeln aufgespießten Kuchenstückchen keinen Halt. Da ist der Wunsch groß, die als Plagegeister empfundenen Tiere schnell wieder los zu werden oder möglichst schon im Vorfeld solche Situationen zu vermeiden. Noch größere Panik lösen gar am Haus festgestellte Wespennester aus. Die häufigste an den NABU gestellte Frage in den Sommermonaten lautet: Ich habe Wespen am Haus, wie werde ich die los?
Was also ist zu tun, wenn die gemütliche Kaffeerunde auf der Terrasse ständig von vor dem Gesicht hin und her fliegenden Wespen gestört wird: So schwierig es auch klingt – am besten gar nichts. Sowohl danach Schlagen als auch Anpusten stellen für das Tier ein Alarmsignal dar und erhöhen die Stichbereitschaft. Wer es schafft, wartet einfach bis die Neugierde der Wespe befriedigt ist. Allen anderen kann nur empfohlen werden, sich zügig ein paar Schritte zu entfernen und sich so dem Tier zu entziehen. Um dem massenhaften Auftauchen dieser Tiere bereits im Vorfeld vorzubeugen, helfen die folgenden einfachen Maßnahmen:
- Abdecken von Speisen oder Getränken (Bierdeckel eignen sich hervorragend zum Abdecken von Gläsern)
- Kinder sollten süße Getränke nur mit dem Strohhalm trinken
- Rechtzeitiges Aufsammeln von Fallobst
- Vorsicht beim Umherlaufen mit nackten Füßen
Befinden sich Wespennester in der Nähe von häufig benutzten Fenstern oder Türen eines Wohnhauses, so sollte man erst einmal abklären um welche Wespenart es sich handelt. Von über 100 bei uns vorkommenden Wespenarten gehören nur elf zu den staatenbildenden Faltenwespen. Davon werden lediglich die beiden Arten Deutsche Wespe und Gemeine Wespe dem Menschen zeitweise lästig. Findet sich tatsächlich ein Nest einer dieser beiden Arten in Wohnungsnähe, helfen auch hier zunächst einige einfache Verhaltensregeln:
- Zügiges Kreuzen von Nesteinflugschneisen ist ungefährlich, erst längeres Verstellen des Einflugbereiches schafft Unruhe und gesteigerte Abwehrbereitschaft.
- Anbringen von Fliegennetzen an Fenstern und Türen des betroffenen Wohnbereiches.
- Abwarten bis das Wespenvolk im Herbst abstirbt. Nur die Königin überlebt und gründet im nächsten Frühjahr ein neues Volk. Das alte Nest wird nicht mehr besiedelt.
Dennoch wird in einigen Fällen eine Umsiedlung von Wespenvölkern unumgänglich sein, nämlich dann, wenn sich die staatenbildenden Insekten in der Nähe von häufig benutzten Durchgängen oder etwa im Einzugsbereich von Kinderspielplätzen angesiedelt haben. In solchen Fällen rät der NABU dazu, sich von örtlichen Hymenopterendiensten beraten zu lassen. Diese ehrenamtlichen Netzwerke aus Imkern, Naturschutzverbänden und Behörden helfen bei der Umsetzung von Nestern. Sie sind auch der richtige Ansprechpartner, wenn es um die Umsetzung von Nestern geschützter Arten wie beispielsweise der Hornisse geht. Der NABU Saarland verfügt über eine entsprechende Adressliste der Hornissenberater und Umsiedler im Saarland.
Quelle und weitere Informationen: http://www.nabu-saar.de/
Die Feuerwehr rückt zu Wespennestern u.ä. nur dann aus, wenn eine konkrete Gefahr vorliegt. Eine Gefahr durch Wespen, Bienen und ähnliche Insekten ist dann gegeben, wenn die Nutzer einer Einrichtung in ihrer Mobilität stark eingeschränkt sind und sich dadurch vor dem Insektenbefall nicht ausreichend schützen können. Dies ist z.B. in Krankenhäusern, Kindergärten und Altenheimen gegeben.
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