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Die Feuerwehr Riegelsberg im Wandel der Zeit

Immer Mittwochs wollen wir Ihnen gerne ein paar Einblicke geben auf Fotos aus unserem Foto Archiv.

Wir wollen Ihnen so, unsere Historie und die Veränderungen bei der Feuerwehr Riegelsberg, im Laufe der Zeit etwas erläutern.

Jumelage / Partnerschaft mit den Sapeurs Pompiers de Gisors

Die Ursprünge der Jumelage gehen auf den „Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen aus Deutschland e.V., Ortsverband Riegelsberg“ und den französischen „Frontkämpferverband“ aus Gisors zurück. Beide Verbände hatten bereits seit 1965 gute Kontakte zueinander. An Pfingsten 1969, haben beide Verbände sich symbolisch als Zeichen für den Frieden, die Hand gereicht. In einer Urkunde setzten sie sich damals zum Ziel, die ehemals verfeindeten Nationen für immer in Freundschaft zu verbinden. Weiterhin wollten beide Verbände sich beteiligen, „am Bau eines vereinten Europas in Frieden und Freiheit“ .

Etliche Ratsmitglieder aus Riegelsberg und Gisors unterstützen in der Folge diese Verbindungen der beiden Verbände aus Gisors und Riegelsberg. Im Rahmen der Deutsch / Französischen Städtepartnerschaften entwickelte sich hieraus eine offizielle Partnerschaft in die Normandie zu den Freunden nach Gisors.

Bereits an Pfingsten 1970 besiegelten der damalige Riegelsberger Bürgermeister Walter Wagner und sein französischer Amtskollege aus Gisors, Emile Beyne, die Städtepartnerschaft zwischen beiden Kommunen. Die Urkunde wurde in der bis auf den letzten Platz gefüllten Turnhalle der Lindenschule, im Rahmen eines Heimatfestes, von beiden Bürgermeistern feierlich unterzeichnet. Damals schon, zu Pfingsten 1970, reiste eine erste große Delegation, von Vereinen, Verbänden und Kommunalpolitikern zum Austausch nach Riegelsberg. Im Jahr darauf folgte der Besuch der Riegelsberger Delegation in Gisors. Die Tradition, zum jährlichen Austausch und Feiern der Jumelage war somit geboren. Jedes Jahr an Pfingsten finden nun die offiziellen Treffen der beiden Partnerkomunen statt. Etliche Vereine, allen voran der TuS Riegelsberg, haben viele Verbindungen und Freundschaften nach Gisors über Generationen hinweg aufgebaut. Auch die Feuerwehr Riegelsberg bzw. die Sapeurs Pompiers de Gisors beteiligten sich von Anfang an an dieser Partnerschaft.

Unter dem damaligen Wehrführer Erich Groß wurde die Partnerschaft, insbesondere in den Anfangsjahren, intensiv gelebt und gefeiert. Die Kameraden aus Gisors reisten zu den Jubiläen oder Jahreshauptübungen traditionell sogar mit einem Löschfahrzeug an. Auch Riegelsberger Feuerwehrleute reisten das ein oder andere Mal, samt Löschfahrzeug nach Gisors. Auch zu den Pfingsttreffen, machten sich im jährlichen Wechsel Kameraden der beiden Feuerwehren auf den Weg um die befreundeten Kollegen zu besuchen. Schnell entstanden daraus über Jahrzehntelang anhaltende Freundschaften. Insbesondere zum späteren Lieutenant Daniel Kaelin ( Brandinspekteur und Leiter der Feuerwehr in Gisors), bestehen bis heute intensive Beziehungen. Daniel Kaelin, mittlerweile im Ruhestand bei der Feuerwehr, lässt sich auch mit 72 Jahren diese Treffen nicht entgehen. Auch der mittlerweile 75 jährige Sergeant (Brandmeister) Gerard Coulbeau nimmt immer noch regelmäßig an den Treffen teil.

Die Partnerschaft wurde in den 1980er Jahren von Wehrführer Gerd Schäfer, dem Nachfolger von Erich Groß, weiter gepflegt und ausgebaut. Gerd und Inge Schäfer beteiligen sich ebenfalls auch heute noch an den Besuchen und Feierlichkeiten der Jumelage in Riegelsberg.

Seit den 1990er Jahren kümmerten sich dann insbesondere der Löschbezirk Walpershofen ( die Löschbezirksführer Werner Hund, Pascal Altmayer und Manuel Brück) um die Pflege der Partnerschaft nach Gisors. Es fanden mehrere Fahrten, auch außerhalb der offiziellen Treffen an Pfingsten, statt. Zu den Feierlichkeiten zu 100 Jahre Feuerwehr Riegelsberg (1998), 90 Jahre Feuerwehr Walpershofen (2001) und 100 Jahre Feuerwehr Walpershofen (2011) reiste immer eine Französische Delegation unter der Leitung von Daniel Kaelin an. Der Besuch zum 100 jährigen bestehen der Feuerwehr in Walpershofen, war zugleich der letzte Auftritt von Lieutenant Kaelin als aktiver Feuerwehrmann, der mit 63 Jahren im gleichen Jahr in den Ruhestand ging. Mit seiner Frau Yolande pflegt er weiterhin seine Freundschaften und Kontakte nach Riegelsberg und Walpershofen und nahm im letzten Jahr zum 49. Mal an der Jumelage teil.Das diesjährige Treffen ist leider aufgrund der Corona Pandemie ausgefallen. Bürgermeister Klaus Häusle gab aber zu verstehen, daß im nächsten Jahr dieses Treffen nachgeholt wird.

Leider ist die Patenschaft zu den aktiven Feuerwehrkameraden durch den Ruhestand von Lieutenant Kaelin etwas ins stocken geraten. Das System der Feuerwehr in Frankreich ist komplett anders aufgebaut wie bei uns in Deutschland. Die Feuerwehr aus Gisors besteht heute zu großen Teilen nur noch aus Hauptamtlichen Kräften. Die Zahl der Freiwilligen Kameraden ist zurück gegangen. Häufige Wechsel in der Mannschaft der Berufsfeuerwehr, die teilweise auch aus Kameraden der Militärfeuerwehr besteht, erschweren einen Kontinuierlichen Austausch.

Die Freundschaft beider Feuerwehren bleibt aber weiterhin bestehen und wer weiß, vielleicht entwickelt sich auch wieder ein kontinuierlicher Kontakt unter den aktiven Feuerwehrkameraden. In jedem Fall ist dies das Ziel von Lieutenant Kaelin, der selbst mittlerweile 50 Jahre die Freundschaften und Verbindungen nach Riegelsberg nachwievor pflegt.

Damals wie heute, arbeiten wir stets nach unserem Wahlspruch:

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!

Die Feuerwehr Riegelsberg im Wandel der Zeit

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Die Anfänge der Freiwilligen Feuerwehr Riegelsberg- Gründung und die ersten Jahre.- 264 Jahre Brandschutzbemühungen in Walpershofen.

Um die Historie der Freiwilligen Feuerwehr Riegelsberg richtig zu verstehen, muss man sie in den Anfängen mit den Geschehnissen in Riegelsberg (damals mit den noch selbstständigen Gemeinden Güchenbach, Überhofen und Hilschbach) , Walpershofen und auch Köllerbach ( mit den damaligen selbstständigen Gemeinden Engelfangen, Rittenhofen, Sellerbach, Etzenhofen, Herchenbach und Kölln) betrachten, die allesamt auf die gleichen Wurzeln zurück gehen. Der organisierte Brandschutz dieser drei ehemals selbstständigen Gemeinden im Köllertal, hat einen gemeinsamen Ursprung der auf die Zeit um die Jahrhundertwende (ins 20. Jahrhundert) datiert werden kann.

Aber auch davor gab es natürlich schon Brandschutzbemühungen in den jeweiligen Ortschaften. In Walpershofen zeigen Dokumente, die bis bis ins Jahr 1756 zurück gehen, eindrucksvoll diese Bemühungen unserer Vorfahren vor 264 Jahren. Dokumentiert wurde dies durch den damaligen „Rath und Ambtmann“ Christian Lexen, des höchsten Beamten der ehemaligen Grafschaft Saarbrücken. Lexen, der 1756 für den Fürsten und den „Herren Wilhelm Heinrichen“ alle Dörfer der Grafschaft inspizierte und nach dem gleichen Schema auflistete, was es an Einwohnern, Brunnen und Gerätschaften gab. Bemerkenswert ist hier, das im Köllertal, ausschließlich in Walpershofen Brandschutzgeräte beschrieben wurden und in der Bestandsaufnahme Erwähnung fanden. Er notierte folgendes: „Von Feuerinstrumentis sind 2 Leitern fertig und hängen an Peter Diehlen Haus ( Diehle Haus, spätere Unterkunft der Feuerwehr in Walpershofen) unter Dach. Es sind 2 Haacken noch in der Arbeit, welche nächstens ebendahien gehänget werden sollen“. Die Urkunde befindet sich im Saarländischen Landesarchiv im Original.

Vorschriftsmäßig ausgebildete und organisierte Feuerwehren, wie sie heute auch im kleinsten Ort eine Selbstverständlichkeit darstellen, gab es bis zur damaligen Jahrhundertwende aber noch nicht. Es gibt um 1820/30 in allen Ortschaften Aufzeichnungen darüber, das Feuerlöschgeräte, wie Leitern, Haken oder Ledereimer vorgehalten wurden. Von einer vollständigen Ausrüstung für eine Feuerwehr war man aber noch sehr weit entfernt. Es gab aber mit Sicherheit immer schon Männer die sich mit Feuerschutz in ihren Ortsteilen befasst haben. Sonst gäbe es nicht die vielen historischen Aufzeichnungen, Urkunden und Notizen über Gerätschaften und Ausrüstung. 1867 wurde in Riegelsberg die erste Feuerspritze und Schläuche angeschafft, die zunächst in einer Scheune des Unternehmers Wagner untergestellt wurde. Danach wurde im gleichen Jahr der Bau eines eigenen Spritzenhauses beschlossen. Es entstand in der Nähe der Ziegelhütte Groß, (späteres Gelände Neukauf/ Raiffeisenmarkt) zwischen den Ortsteilen Güchenbach, Buchschachen und Riegelsberg. Damals musste noch ein Polizeidiener die Geräte instand halten und für den Schutz der Kostbaren Geräte sorgen. Die Spritze wurde dann im Alarmfall von einem Pferdegespann zur Brandstelle gezogen. Der Pferdebesitzer, der zuerst am Spritzenhaus eintraf, erhielt dann eine Prämie. Im Sommer 1898 wurde schließlich unter Bürgermeister Lukas Speicher die Freiwillige Feuerwehr Riegelsberg, damals noch als Verein, gegründet. Es war die erste Freiwillige Feuerwehr im ehemaligen Bürgermeisterbezirk Sellerbach. Bei der Gründungsversammlung waren 25 Männer aus verschiedenen Ortsteilen zugegen. Sie entschieden sich für die organisatorische Form des Feuerwehrvereins und wählten gemeinsam einen ersten Vorstand. Erster Vorsitzender und späterer Brandmeister (BM) wurde Schreinermeister Mathias Zewe aus Riegelsberg. Er wurde bei benachbarten bestehenden Feuerwehren ausgebildet und später dann zum ersten Brandmeister ernannt.

In der Gemeinde Sellerbach (dem späteren Ortsteil der heute zur Stadt Püttlingen zählenden Gemeinde Köllerbach) wurde zur gleichen Zeit eine Feuerspritze stationiert, die Eigentum von 7 Gemeinden war ( Engelfangen, Rittenhofen, Sellerbach, Etzenhofen, Herchenbach, Kölln und Walpershofen). Um auch die anfallenden Kosten für größere Anschaffungen anteilsmäßig auf die einzelnen Gemeinden aufzuteilen, waren diese sieben Gemeinden im Spritzenverband Kölln zusammengeschlossen. Dieser Spritzenverband, der sich aus Vertretern aller Beteiligten Gemeinden zusammensetzte, beschloss, für die in Sellerbach stationierte Feuerspritze, Transportkosten für die einzelnen Orte zu berechnen. So musste bei einer Anforderung der Feuerspritze, die wie in Riegelsberg noch mit Pferden zum jeweiligen Brandort gezogen wurde, folgende Transportkosten entrichtet werden: Engelfangen neun Mark, Etzenhofen sechs Mark, Herchenbach zwölf Mark, Sellerbach sechs Mark, Rittenhofen neun Mark, Kölln sechs Mark und Walpershofen neun Mark. Gleichzeitig wurde auch festgelegt, dass die Gemeinde Walpershofen für die Unterkunft der Feuerspritze im Schulhaus in Sellerbach keine Miete zahlen musste. Die Dauer des Einsatzes der Feuerspritze spielte keine Rolle bei der Kostenrechnung.

Der Wunsch nach Gründung einer eigenen Feuerwehr wurde auch in Walpershofen immer stärker, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, daß im Jahr 1905, die zweite Freiwillige Feuerwehr, ebenfalls als Feuerwehrverein, im Bürgermeisterbezirk Sellerbach gegründet wurde. Doch es sollte in Walpershofen noch bis zum 7. April 1911 dauern, bis auch hier eine Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde. 14 Walpershofer Männer (Jakob Büch, Wilhelm Diehl, Eduard Huppert, Dietrich Kläs, Fritz Kläs, Georg Melchior, Ludwig Sander, Albert Schampel, Peter Schampel, Wilhelm Schampel, Karl Schmidt, Ludwig Schneider und Fritz Weiland) fanden sich im Gasthaus Rose zur Gründungsversammlung zusammen. Die Leitung des neu gegründeten „Löschzug Walpershofen“ übernahm Brandmeister Wilhelm Schampel (Wirt und Bäckermeister). Schampel leitete die Wehr insgesamt 34 Jahre. Die Gründungsversammlung darf aus heutiger Sicht, ähnlich wie in Riegelsberg und auch Köllerbach, als der entscheidende Schritt nach vorne angesehen werden, der zur Verbesserung des Brandschutzes in allen drei Gemeinden wesentlich beitrug.

Aus den Feuerwehrvereinen in Riegelsberg und Köllerbach ging im Jahre 1907, aufgrund eines Erlasses des Regierungspräsidenten der Rheinprovinz vom 30. November 1906, die Freiwillige Feuerwehr hervor. Der Erlass besagte, dass in allen Städten und Gemeinden, in denen keine durch den Regierungspräsidenten anerkannte Berufs- bzw. Freiwillige Feuerwehr besteht eine Pflichtfeuerwehr zu gründen sei. Da auch der in unseren Gemeinden bestehende Feuerwehrverein vom Regierungspräsidenten nicht als anerkannte Freiwillige Feuerwehr galt, aber die Bereitschaft zum freiwilligen Dienst bestand, kam es 1907 zur Umwandlung des Feuerwehrvereins in die Freiwillige Feuerwehr. Jede Freiwillige Feuerwehr musste anerkannte Satzungen haben. In Riegelsberg setzte sich die Freiwillige Feuerwehr im Jahr 1907 dann aus 4 Offizieren, 4 Abteilungsführern und 29 Mann zusammen. Wegen seiner Verdienste wurde im gleichen Jahr Matthias Zewe zum ersten Oberbrandmeister (OBM) in Riegelsberg befördert. Neben der vorhandenen Feuerspritze und Schläuchen wurden 2 Hydrantenwagen mit jeweils 150 Meter Schlauch, eine fahrbare Leiter (15m) und erste persönliche Ausrüstungsgegenstände (Uniformteile) beschafft. Die 15 Meter lange fahrbare Leiter war so schwer das sie von 15 Mann bedient werden musste. Sie wurde später an die Grube Luisenthal verkauft und 1912 gegen eine leichtere 12m Anhängeleiter ersetzt. Von 1908 bis 1914 gab es innerhalb der Feuerwehr Riegelsberg auch eine Feuerwehrkapelle, die bei besonderen Anlässen der Feuerwehr auftrat. Am 1.6.1913 wurde das erste Feuerwehrgerätehaus in Riegelsberg, nach nur einjähriger Bauzeit, eingeweiht. Mit Beginn des ersten Weltkrieges blieb auch die Freiwillige Feuerwehr von Einberufungen nicht verschont. Nahezu alle Wehrfähigen Feuerwehrleute wurden einberufen. So kam es, dass im Jahr 1914 ein ordnungsgemäßer Brandschutz auf freiwilliger Basis nicht mehr gewährleistet war, denn es fehlte an Männern, die den Dienst freiwillig verrichteten. Die Folge war, dass zum 1.April 1914 Pflichtfeuerwehren gegründet werden musste. Sowohl in Riegelsberg, Köllerbach und Walpershofen wurden folglich Pflichtfeuerwehren einberufen. Zum Dienst in der Pflichtfeuerwehr war jeder männliche Einwohner im Alter zwischen 18 und 50 Jahren verpflichtet, sofern er nicht körperliche oder geistige Gebrechen hatte. Darüber hinaus musste jedes Mitglied der Pflichtfeuerwehr eine ihm zugeteilte leitende Position für mindestens fünf Jahre übernehmen. Befreit vom Dienst in der Pflichtfeuerwehr waren außer den Kranken auch Reichs- und Staatsbeamte, Militärpersonen, Geistliche, Kirchendiener, Lehrer und Schüler, Ärzte, Apotheker, Krankenpfleger sowie Tierärzte. Mitglieder der Pflichtfeuerwehr, die den Übungsdienst ohne dringenden Grund (z. B. Krankheit oder Schichtarbeit) versäumten oder im Falle eines Brandes die Hilfeleistung versagten, wurden mit einer Geldstrafe bis zu 60 Mark, an die im Ersatzfall eine entsprechende Haftstrafe trat, bestraft.Nach Ende des Krieges beklagte man in Riegelsberg 6 gefallene Feuerwehrkameraden, in Walpershofen waren 4 Kameraden gefallen. Die Verhältnisse begannen sich langsam wieder etwas zu normalisieren, womit auch das Ende der Pflichtfeuerwehren gekommen war. Ab 1919 wurden die Feuerwehren dann wieder als Freiwillige Feuerwehren geführt. In den Kriegsjahren wurden übrigens in Riegelsberg die Lebensmittel zur Verteilung an die Einzelhändler im Gerätehaus untergebracht.

Am 18.4.1920, trat Oberbrandmeister Mathias Zewe, aufgrund seines hohen Alters in die Altersabteilung ein. Sein Nachfolger wurde Peter Groß. Karl Scherer wurde als Stellvertreter von Peter Groß gewählt. 1922 waren die Anmeldungen zur Wehr so stark, daß nicht alle berücksichtigt werden konnten. Die Feuerwehr wurde in 2 Löschzüge mit jeweils 30 Mann aufgeteilt. Der Löschzug 1 umfasste die Wehrmänner von Riegelsberg, Buchschachen und Überhofen bis Depot Güchenbach, unter der Leitung des Brandmeister Johann Koster. Der Löschzug 2 bestand aus den Wehrmännern aus Güchenbach und Hilschbach, unter der Leitung von Oberbrandmeister Karl Scherer. 1928 wurde die erste Sirene, auf dem Dach des Rathaus, installiert. Über diese konnte künftig die Feuerwehr Riegelsberg alarmiert werden. Vorher lief die Alarmierung noch über Signalhorn und Trompete. Nach dem Tode von OBM Peter Groß wurde im Juli 1931 OBM Johann Nalbach zum Wehrführer gewählt. Er machte sich für einen weiteren Aufbau der Wehr sehr stark.

In Walpershofen war die Ausrüstung nach der Gründung 1911 noch sehr dürftig. Es gab einen Hydranten und Schlauchwagen mit ca. 80-100 Meter ungummierten Hanfschläuchen, einige Ledereimer, eine alte tragbare Leiter sowie verschiedene Feuerhacken. 1912 wurde ein Leiterwagen mit einer Ausziehleiter und Stützen und 2 Hakenleitern beschafft. Da noch keine eigene Feuerspritze vorhanden war, musste man nachwievor die Spritze aus Sellerbach anfordern oder mit dem Wasserdruck, der 1910 in Walpershofen verlegten Wasserleitung, der Hydranten arbeiten. Einheitliche Uniformen und Helme konnten erst nach dem ersten Weltkrieg beschafft werden. Auch in Walpershofen musste während des ersten Weltkrieges eine Pflichtfeuerwehr einberufen werden. Erwähnenswert ist es übrigens, daß im 1. Weltkrieg Feuerwehrhelme an die Militärverwaltung verkauft und die ledernen Feuereimer für Schuhreparaturen in Anspruch genommen werden durften, soweit der Feuerschutz nicht im Mitleidenschaft gezogen wurde. In Ermangelung eines fehlenden Gerätehauses in Walpershofen, mussten die Feuerwehrgeräte bei Privatpersonen untergebracht werden. Dies hatte auch zur Folge, das nach dem Krieg etliches an Ausrüstung leider nicht mehr vorhanden war.

Nach Jahrelanger Verselbstständigung der Freiwilligen Feuerwehren der Bürgermeisterei Sellerbach erfolgte 1935 dann die Eingliederung in einen größeren Verband. Am 25.8.1935 wurde eine neue Satzung der Feuerwehr des Amtsbezirks Sellerbach erlassen, der zufolge die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Köllerbach, Riegelsberg und Walpershofen in einer großen Amtsfeuerwehr zusammengefasst wurden. So entstand ein Schlagkräftiger Verband von Wehrmännern aus dem unteren Köllertal, der in sechs Löschzüge eingeteilt wurde ( Köllerbach 1 und 2, Herchenbach 3, Walpershofen 4, Riegelsberg 5 und 6).

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Die Feuerwehr Riegelsberg im Wandel der Zeit

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Die Feuerwehrgerätehäuser

In den Anfangsjahren der Freiwilligen Feuerwehr Riegelsberg war nicht nur die Ausrüstung sehr dürftig, es fehlte auch an einer Unterkunft. Sowohl in Riegelsberg wie auch in Walpershofen waren etliche Feuewehrgeräte in den Amtshäusern oder auch bei Feuerwehrangehörigen zuhause eingelagert. Zusätzlich angeschaffte Geräte wurden aufgrund der Größe von Riegelsberg auch in Überhofen und in Pflugscheid bei Feuerwehrangehörigen eingelagert und vorgehalten. In Riegelsberg musste man knapp 15 Jahre sich so behelfen.

In Walpershofen war die Lage sogar noch dramatischer. Insgesamt 40 Jahre musste die Feuerwehr auf eine eigene Unterkunft warten. 1911 – 1919 standen in Walpershofen die Geräte in der Bäckerei und Gastwirtschaft Schampel und bis 1936 bei einem Kameraden in der Herchenbacher Straße. 1936 wurde die Scheune von „Alt Diehle Haus“ genutzt. Der dortige Rübenkeller wurde als Umkleide und Lager für die Uniformen genutzt. In den Kriegsjahren versammelten sich hier auch die Luftschutzhelfer und die HJ Feuerwehr. Oft saß man Stundenlang in besagten Rübenkeller auf alten Holzbänken in Bereitschaft, berichteten ehemalige Feuerwehrangehörige. Auch die Geräte und Uniformen waren oft in einem schrecklichen Zustand. In dem Landwirtschaftlich genutzten Gebäude entstand viel Staub, so daß vor einer Übung oder einem Einsatz zuerst der gröbste Staub musste entfernt werden.

In Riegelsberg gab es zu dieser Zeit schon ein eigenes Gerätehaus. Das Gerätehaus befand sich in der Nähe vom Marktplatz. Bürgermeister Julius Langer, damaliger „Chef der Wehr“, bemühte sich sehr stark um die Sicherheit seiner Bürger. Er baute die Feuerwehr immer weiter aus und stellte die Weichen, bereits kurz nach seiner Amtsübernahme 1909, für den Bau eines Feuerwehrgerätehaus. 1912 begannen dann die Arbeiten für das 1. Feuerwehrgerätehaus in Riegelsberg. Am 1. Juni 1913 wurde das neue Gerätehaus, im Rahmen des 7. Verbandstages der Feuerwehren des Kreis Saarbrücken, feierlich eingeweiht. Standort war hinter der ehemaligen Schule in der Saarbrücker Straße, Richtung Marienstraße, etwa in Höhe des heutigen NKD Markt. Bereits einige Jahre später war das gebaute Gerätehaus schon sehr beengt für den immer größeren Mannschaftsbestand und die neuen Ausrüstungen und ersten Fahrzeuge.

1972 begannen in Riegelsberg schließlich die Bauarbeiten für ein neues großes Gerätehaus. Bereits ein Jahr später, im Jahr 1973, konnte es seiner Bestimmung übergeben werden. Neuer Standort der Feuerwehr wurde ab diesem Zeitpunkt dann die Alleestraße. Das 1973 fertiggestellte Gerätehaus wurde vorausschauend geplant. Es wurden genügend Stellplätze für große Feuerwehr Fahrzeuge geplant. Es beherbergt die heutigen 6 Einsatzfahrzeuge des Löschbezirk Riegelsberg. Neben den Fahrzeughallen gibt es eine Atemschutzgerätewerkstatt (1988 eingerichtet), ein Büro und einen Schulungs- bzw. Aufenthaltsraum. Eine Schlauchwäsche samt Schlauchturm wurde ebenfalls eingerichtet. Im Jahr 1982 wurde das Gerätehaus renoviert. Es wurden eine Küche sowie ein Grillplatz, in Eigenleistung ergänzt. Auch eine kleine Kleiderkammer für beide Löschbezirke wurde eingerichtet. Alle Arbeiten zur Wartung bzw. Instandsetzung der Geräte werden von der Feuerwehr selbst im Gerätehaus durchgeführt. Die 6 Fahrzeugstellplätze sind mit einer Ladeerhaltung für die Fahrzeugbatterien und Druckluftversorgung für die Bremsanlagen ausgestattet. Im Feuerwehrgerätehaus Riegelsberg befindet sich auch eine Wohnung, die von einem Feuerwehrangehörigen bewohnt wird. 2011 wurde das Gerätehaus durch einen großzügig geplanten Anbau ergänzt. In diesem befinden sich nun die getrennten Umkleiden, weitere Sanitär und Sozialräume, die Werkstatt mit einem kleinen Lager und der Funkraum. Mit diesem Anbau wurde der Löschbezirk Riegelsberg für die Zukunft Fit gemacht.

In Walpershofen wurde 1949 vom Gemeinderat der Bau eines Gerätehauses beschlossen und am heutigen Standort, am 14.10.1951, der Feuerwehr übergeben. Auch in Walpershofen wurde im Gerätehaus eine Wohnung geplant. Diese konnte aber erst, aus finanziellen Gründen, 1955 fertig gestellt und bezogen werden. Die Fahrzeughalle ( heutiger Schulungsraum) wurde schnell zu einem Problem. Das 1965 angeschaffte LF 16 war zu groß für die bisherige Garage. Noch im gleichen Jahr wurde eine große LKW Garage an das bestehende Gerätehaus, angrenzend an die Scheune Ackermann, angebaut. Ende der 1970er Jahre konnte dann die alte Garage als Schulungsraum umgebaut werden. Vorher wurde diese Garage vom Bauhof Walpershofen noch als Unterstand für ihren Unimog genutzt. Die Feuerwehrangehörigen saßen nach der Übung oder einem Einsatz auf den Trittbrettern des LF 16 oder auf dem Boden. Dies änderte sich dann zufriedenstellend nach dem Umbau. 1985 konnte eine Toilettenanlage eingebaut werden. Da 1987, aufgrund der großen Personalstärke des Löschbezirks, ein zweites Fahrzeug (TSF) stationiert wurde, musste eine weitere, diesmal aber als freistehende Fertiggarage gebaut werden. 1988 wurde wiederum aufwendig renoviert. Neue Fenster wurden eingebaut, der Schulungsraum wurde neu gestaltet und im ehemaligen Schlauchturm entstand eine Küche. 1995 wurde im Keller ein Jugendraum geschaffen. Im Jahr 2000 wurde eine Erdgasheizung installiert und die Fassade mit Isolierputz ausgestattet. 2003 entstand in der ehemaligen Wohnung ein neuer Jugendraum mit Umkleide und ein Büro. 2004 wurde der Boden der Fahrzeughalle erneuert und neue Umkleideschränke angeschafft. Ebenfalls wurde das Dach neu gedeckt. 2005 wurde der Dachboden ausgebaut und im Keller entstand im ehemaligen Jugendraum eine Werkstatt für den Gerätewart. 2009 wurde in dem Büro zusätzlich ein Funkraum eingerichtet. 2011 folgte der Umbau getrennter Sanitärer Anlagen. Mit der Anschaffung des GW Logistik wurde 2012 mit dem Bau einer großen LKW Garage mit Lager, am ehemaligen Standort der Fertiggarage, durch den Bauhof begonnen. 2013 konnte die Garage schließlich fertiggestellt werden. Seit 2014 steht dort ein HLF 20, der GW Logistik mit den Wechselrollcontainer, steht in der Garage im Hauptgebäude. In den letzten 69 Jahren war das Gerätehaus in Walpershofen fast immer eine Baustelle. Trotz der vielen Umbauten ist das Gerätehaus in Walpershofen nicht mehr zeitgemäß. Das Gebäude wurde ursprünglich als Wohnhaus mit Garage geplant. Dies stellte die Feuerwehr bei etwaigen umbauten, die alle übrigens in Eigenregie liefen, oft vor große Probleme. Aber die Feuerwehr wusste sich stets immer irgendwie zu helfen.

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Person in Notlage

Lage:

Eine Person war einen Hang (ca. 15m) abgestürzt. Die Verunfallte Person lag im Bachlauf der Köllerbach. Anwohner hörten die Hilfeschreie und alarmierten umgehend die Rettungskräfte. Ein Ersthelfer begab sich zum Verletzten und betreute die Person.

Maßnahmen:

Die Einsatzstelle wurde umfangreich ausgeleuchtet. Zwei Trupps stiegen an Leinen zu der Person herab. Der Verunfallte wurde mittels Schleifkorbtrage gerettet und an den Rettungsdienst übergeben. Der Ersthelfer konnte sich aus eigener Kraft wieder nach oben begeben. Der Verunfallte wurde anschließend mit einem RTW in eine Klinik gefahren. Der Ersthelfer wurde vom Rettungsdienst ebenfalls betreut, konnte aber schließlich unverletzt nach Hause entlassen werden.Das schnelle und beherzte Eingreifen der Anwohner verhinderte hier wahrscheinlich schlimmeres.

Die Feuerwehr Riegelsberg im Wandel der Zeit

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Die Feuerwehr vor – und während des 2. Weltkrieges

Die Feuerwehren waren immer schon wichtiger Teil der örtlichen Infrastruktur und des Vereinslebens. Auch sie wurden, nach der Machtergreifung Hitlers, ab 1935 immer mehr organisatorisch auf Krieg vorbereitet. 1936 wurden letztendlich die bis dahin bestehenden Feuerwehr Vereine überall aufgelöst und zu einer Amtsfeuerwehr zusammengeführt. Die Feuerwehr wurde von nun an mit dem offiziellen Namen Feuerschutzpolizei bezeichnet. Die Fahrzeuge, die von der Regierung zugeteilt wurden, trugen Polizei Kennzeichen und waren meist auch in grün lackiert. In der Folge bedeutete dies für die Feuerwehren aus Riegelsberg und Walpershofen, organisatorisch betrachtet, gehörten sie nun zur Amtsfeuerwehr der Bürgermeisterei Sellerbach (Köllerbach).Antsbürgermeister Fritz Wüsten wurde der Chef der Feuerwehr und gleichzeitig auch Luftschutzleiter im Amt Sellerbach.

Die Amtsfeuerwehr wurde in die Löschzüge 1 und 2 Köllerbach, 3 Herchenbach, 4 Walpershofen sowie 5 und 6 Riegelsberg gegliedert. Amtswehrführer in dieser Zeit war bis zu seinem Tod 1937, Fritz Schahn (Köllerbach). In der Folge übernahm Georg Serf (Köllerbach) die Führung der Amtsfeuerwehr bis zum erreichen der Altersgrenze im selben Jahr. Auf Vorschlag des neuen Amtsbürgermeisters Dr. Ernst Christmann, wurde Bezirksschornsteinfegermeister Alois Neuhaus als Amtswehrführer ernannt. Ihm folgte dann 1944 Alois Klein (Riegelsberg).

1937 bekam Riegelsberg sein erstes Löschfahrzeug. Ein LF 8 von Magirus mit 800 Liter starker Pumpe. Das Fahrzeug wurde später im Krieg der Einsatzbereitschaft Saarbrücken mit 11 weiteren Fahrzeugen zugeteilt. Es wurde überregional in der Kriegzeit eingesetzt. 1943 ging dieses Fahrzeug dann nach Köllerbach, Riegelsberg erhielt von der Regierung ein größeres LF 15 ( mit 1500 Liter leistnder Pumpe) und Walpershofen einen Tragkraftspritzenanhänger samt Leistungsstarker Pumpe (800 Liter). Im gleichen Jahr wurde in Walpershofen auch eine Sirene installiert. In Köllerbach und Riegelsberg waren bereits Sirenen auf den Amtsgebäuden vorhanden.

Am 1. September 1939 begann dann schließlich der zweite Weltkrieg. Hitler erklärte Polen den Krieg und begann mit einem großen Angriff auf unser Osteuropäisches Nachbarland somit den 2. Weltkrieg. Auch etliche Riegelsberger und Walpershofer wurden noch am gleichen Tag zum Kriegsdienst in der Wehrmacht einberufen. Etliche folgten ihnen in den nächsten Wochen und Monaten. Darunter auch sehr viele Feuerwehrangehörige. Sehr viele sollten nie wieder zurück kehren.

Bereits Monate zuvor begannen auch in Riegelsberg und Walpershofen bereits die taktischen Vorbereitungen zum Krieg. Es wurden mehrere Personen, darunter auch Jugendliche teilweise sogar Kinder, als Luftschutzhelfer in den Ortsteilen ausgebildet. Weibliche Jugendliche wurden vornehmlich im Sanitätsdienst ausgebildet und etliche männliche Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren ( später sogar noch jünger) in der sogenannten HJ – Feuerwehr „rekrutiert“ . Man wollte hierbei sicherstellen, daß wenn der Krieg ausgebrochen ist und alle Erwachsenen Männer im Krieg auf den Schlachtfeldern kämpften, das im Ort sowohl der Luftschutz, Sanitätsdienst und auch der Brandschutz weiterhin sichergestellt waren. Im gesamten Köllertal wurden mehrere hundert Luftschutzhelfer und über 700, ausschließlich männliche, HJ- Feuerwehr Jugendliche ausgebildet. Etliche von ihnen wurden zum Ende des Krieges ebenfalls in die Wehrmacht einberufen.

Die Luftschutzübungen begannen bereits im Frühjahr 1939, meist auf den Schulhöfen der Schulhäuser. Bereits 5 jährige Kinder lernten dort den Umgang mit der sogenannten Volksgasmaske und den richtigen Einsatz mit Feuerpatsche und Sandeimer. Die Keller der Schulhäuser wurden als Schutzräume für Bombenangriffe ausgewiesen. Später entstanden in beiden Ortsteilen aber auch noch weitere Schutzräume oder Behelfsschutzräume in Kellern von größeren Gebäuden. Auf private Initiative der Bevölkerung, wurden auch etliche Schutzstollen extra gegraben und eingerichtet. Im weiteren Kriegsverlauf sind auch immer mehr Kellerräume in Wohnhäusern provisorisch zu Luftschutzräumen ausgebaut worden. In Walpershofen mussten die Luftschutzhelfer bis zum Bau der ersten Sirene (1943) auf dem Dach des Schulhauses in der Herchenbacher Straße, entweder mit Signalhorn oder mit Handsirene die Bevölkerung warnen. So wurde übrigens die Feuerwehr bis zur Sirenenalarmierung immer alarmiert. Die Feuerwehr hatte sogar mehrere eigene Hornisten in ihren Reihen, die mit ihrem Signalhörnern Alarm schlugen wenn die Feuerwehr gebraucht wurde. Für uns heute unvorstellbar.

Die HJ – Feuerwehr wurde an den Leitern und den Feuerspritzen ausgebildet. Die Jugendlichen wurden so bereits langsam auf Befehl und Gehorchen erzogen. Sie sicherten in den Kriegsjahren im Köllertal dann den Brandschutz. Später, als sie alt genug waren, wurden auch sie meist zum Kriegsdienst herangezogen.

Am 16.7.1944 gab es irrtümlich einen großen Bombenangriff auf den Stumpen und Walpershofen. Die Jagdbomber dachten, sie wären bereits über Saarbrücken und warfen knapp 200 Bomben auf den Stumpen und hauptsächlich über Walpershofen (am Fuße des Kurzenberg) ab. Drei Wohnhäuser in der Kirchstraße (heute Rotenbergstraße) und Kurzenbergstraße wurden hierbei erheblich durch Einschläge beschädigt. Wie durch ein Wunder wurde niemand getötet bei diesem Angriff. Drei Feuerwehrleute zogen sich aber Blessuren bei diesem Einsatz zu.

Für die Feuerwehr und insbesondere für die Jugendlichen keine einfachen Jahre. Etliche ihrer Freunde und Kameraden kamen im Krieg ums Leben. Nach dem Krieg musste sich die Feuerwehr erst einmal wieder neu organisieren.

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Zimmerbrand mit Menschenrettung

Update 18:45 Uhr Zwei Tote und ein verletzter nach Brand in Riegelsberg

Gegen 00:26 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Riegelsberg, mit beiden Löschbezirken, zu einem Zimmerbrand mit Menschenrettung, in die Überhofer Straße in Riegelsberg alarmiert.

Bei Ankunft der Feuerwehr brannte die Küche des Zweifamilienhauses bereits in voller Ausdehnung. Eine verletzte Person konnte das Haus noch eigenständig verlassen. Zwei weitere Personen befanden sich noch in dem brennenden und komplett verrauchten Wohnhaus.

Umgehend veranlasste der Einsatzleiter, Wehrführer Volker Klein, eine umfassende Personensuche und Brandbekämpfung im Inneren des Gebäudes, mit mehreren Trupps unter schwerem Atemschutz. Eine Person konnte hierbei aus dem 1. Obergeschoss über die Drehleiter gerettet werden. Eine zweite Person konnte kurze Zeit später, schwerst verletzt, aus dem Erdgeschoss gerettet werden.

Das Feuer konnte von den Einsatzkräften im Anschluss schnell unter Kontrolle gebracht werden. Die Nachlöscharbeiten und die Belüftung, des vom Brandrauch stark verrauchten Gebäudes, zogen sich aber noch über 90 Minuten hin. Alle drei verletzten Personen wurden durch den Rettungsdienst versorgt und anschließend in umliegende Kliniken gebracht. Die Schwerverletzte Person aus der Brandwohnung, ist später in einer Klinik leider verstorben.

Im Einsatz war die Freiwillige Feuerwehr Riegelsberg , mit den Löschbezirken Riegelsberg und Walpershofen mit insgesamt 40 Einsatzkräften und 9 Fahrzeugen. Der Rettungsdienst war mit 3 Rettungswagen, dem leitenden Notarzt, einem weiteren Notarzt und dem Organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes vor Ort. Die Polizei war mit 2 Kommandos im Einsatz. Die Kriminalpolizei hat noch an der Einsatzstelle mit den Ermittlungen begonnen. Desweiteren waren zwei Notfallseelsorger im Einsatz. Bürgermeister Klaus Häusle und Regionalverband Brandinspekteur Tony Bender machten sich ebenfalls vor Ort ein Bild der Lage.Zur Schadenshöhe oder Brandursache können von Seiten der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden.

Bericht und Fotos:Oberbrandmeister Pascal Altmayer, Pressesprecher Freiwillige Feuerwehr Regionalverband Saarbrücken

Die Feuerwehr Riegelsberg im Wandel der Zeit

Ab heute werden wir jeden Mittwoch Abend ein paar Fotos aus unserem Foto Archiv hochladen.

Wir wollen Ihnen so unsere Historie und die Veränderungen bei der Feuerwehr Riegelsberg etwas erläutern.

Den Anfang machen wir heute, mit Fotos von unserer Mannschaft im Jahr 1973.

Die Feuerwehr Riegelsberg feierte 1973 ihr 75 jähriges bestehen. Erich Groß war zu dieser Zeit amtierender Amtswehrführer. Die Feuerwehr Riegelsberg, hatte damals noch die Bezeichnung, Freiwillige Feuerwehr Amt Riegelsberg. Die damalige Amtsfeuerwehr, war in die Löschzüge Riegelsberg, Walpershofen und Von der Heydt gegliedert.

Nach der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 lautete der Name schließlich, Freiwillige Feuerwehr Gemeinde Riegelsberg. Aus den drei Löschzügen wurden zwei Löschbezirke. Löschbezirk 1 Riegelsberg und 2 Walpershofen. Der Löschzug Von der Heydt, wurde aufgelöst und der Ortsteil Von der Heydt, gehörte künftig auch der Landeshauptstadt Saarbrücken an. Der neue Bürgermeister der Gemeinde Riegelsberg, Herr Walter Wagner, ernannte dann 1974 die neu gewählten Löschbezirksführungen und die Wehrführung der Feuerwehr Riegelsberg.

Im Löschbezirk Riegelsberg wurde Wilhelm Nalbach zum Löschbezirksführer ernannt und Herrmann Lehberger zum Stellvertreter.

In Walpershofen wurde Manfred Altpeter zum Löschbezirksführer ernannt und Friedrich Jacquard zum Stellvertreter.

Wehrführer wurde der wiedergewählte Erich Groß, sein Stellvertreter wurde Manfred Altmeyer.

Damals wie heute, stets nach unserem Wahlspruch:

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!

Aktion „Steigerlied“

Dem Aufruf des Bund Saarländischer Musikvereine e.V. & der Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung e.V., das Steigerlied mit drei Strophen zum Klingen zu erbringen unterstützten wir auch sehr gerne.

Am Freitag , den 17.4.2020, ertönte um Punkt 19:15 Uhr, am „AWO Pflegeheim Am Stumpen“ das Steigerlied. In luftiger Höhe, aus dem Korb unserer Drehleiter, spielte Jannik Webel auf der Trompete. Die Aktion fand in Zusammenarbeit mit dem Pflegeheim der AWO Riegelsberg – Stumpen statt, dessen Heimbewohner sich sehr über das kleine Ständchen in nicht einfachen Zeiten freuten.

Trompete: Jannik Webel

Kaminbrand

Kaminbrand beschäftigt die Feuerwehr Riegelsberg

Kurz nach 19:00 Uhr wurde der Löschbezirk Riegelsberg mit dem Alarmstichwort „Kaminbrand“ in die Güchenbacher Straße alarmiert. Der Einsatzleiter konnte bei Ankunft an der Einsatzstelle starken Funkenflug im Bereich des Kamins feststellen. Weiterhin konnte im ersten Obergeschoss des betroffenen Anwesens eine starke Verqualmung festgestellt werden.

Aufgrund der vorgefundenen Lage wurde direkt einen Alarmerhöhung vorgenommen und zusätzlich der Löschbezirk Walpershofen zur Unterstützung angefordert. Ein Trupp unter Atemschutz begab sich mit einem C-Rohr ausgerüstet zu Erkundung ins Obergeschoss. Auf der Gebäuderückseite wurde mittels Steckleiter die Anleiterbereitschaft hergestellt.

Aufgrund der im Kamin herrschenden Temperaturen geriet ein an der Kaminwange stehender Schrank aufgrund der Wärmestrahlung in Brand. Das Zimmer wurde dadurch komplett in Mitleidenschaft gezogen. Der unter Atemschutz vorgehende Trupp begann umgehend mit der Brandbekämpfung. Nach erfolgter Brandbekämpfung wurde der Brandschutt durch das Fenster nach außen verbracht und mittels Kübelspritze abgelöscht. Das Drehleiterfahrzeug ging auf der Gebäudevorderseite in Stellung. Aus dem Drehleiterkorb wurde der Kamin mittels Kaminkehrwerkzeug gereinigt. Das betroffene und das Nachbargebäude wurden mittels Überdrucklüfter belüftet und somit rauchfrei gemacht. Aus dem Nachbargebäude wurde außerdem eine Katze in Sicherheit gebracht.

Die Feuerwehr Riegelsberg war mit insgesamt 7 Fahrzeugen und 35 Einsatzkräften vor Ort. Auch der Brandinspekteur des Regionalverbandes Saarbrücken, Tony Bender, machte sich vor Ort ein Bild über die Einsatzmaßnahmen. Weiterhin waren ein Kommando der Polizei, ein Rettungstransportwagen sowie der Bezirksschornsteinfeger an der Einsatzstelle.

Text: T. Folz Stv. Pressesprecher Freiwillige Feuerwehr Regionalverband Saarbrücken

Riegelsberger Wehr demonstrierte Leistungsfähigkeit bei Jahreshauptübung

Ehrungen und Beförderungen ausgesprochen

Riegelsberg. (sk) Am letzen Samstag (14.09.2019) fand die Jahreshauptübung der Riegelsberger Wehr statt. Nach dem Antreten aller beteiligten Kräfte am Bauhof Riegelsberg und der Meldung durch Wehrführer Volker Klein an Bürgermeister Klaus Häusle sowie an den THW-Fachberater im Stab HVB Regionalverband Bernd Hussong und Thomas Quint, Vorsitzender des Feuerwehrverbandes im Regionalverband, begann kurz nach 15 Uhr die Übung mit dem Ertönen der Sirene.

Im Fokus der diesjährigen Hauptübung stand die Menschenrettung über die Drehleiter und mehrerer Steckleitern.

Als Szenario war folgendes geplant:

In einem leerstehenden Laden im Keller des Wohn- und Geschäftshauses in der Marienstraße 1-3 finden Renovierungsarbeiten durch verschiedene Firmen statt. Während zwei Arbeiter einer Elektrofirma ihre Mittagspause unter freiem Himmel genießen, entzündet sich ein Provisorium in der Stromzuführung in einer Unterverteilung. Durch eingelagerte Materialien in dem Laden, die eine hohe Brandlast aufweisen, entzündet sich diese rasend schnell.

Die Arbeiter entdecken das Feuer im hinteren Bereich des Ladens erst, als der Qualm aus der Ladentür dringt. Ein Arbeiter geht in den Laden und versucht das Feuer zu löschen. Der andere Arbeiter setzt den Notruf ab, jedoch informiert er nicht die Anwohner und Geschäfte über den Brand in dem Gebäude.

Zeitgleich finden Wartungsarbeiten an einem Schacht im Bereich des Parkplatzes hinter dem Haus statt. Ein Arbeiter sieht den dichten Rauch aus dem Gebäude aufsteigen und will seinen Arbeitskollegen darauf aufmerksam machen. Dabei stürzt er in den geöffneten Schacht und verletzt sich dabei.

Als die Hilfsorganisationen eintreffen, haben einige Bewohner bereits den Brand im Gebäude bemerkt und machen sich an ihren Fenstern und Balkonen über Hilferufe bemerkbar.

Die Kräfte der Riegelsberger Wehr übernehmen die Menschenrettung über Steckleiter und die Drehleiter. Des Weiteren wurden ein Innenangriff sowie die Vermisstensuche mit mehreren Trupps unter schwerem Atemschutz durchgeführt. Der Löschbezirk Walpershofen stellte die Wasserversorgung zum Riegelsberger Hilfeleistungslöschfahrzeug her und stellte noch einen Atemschutz-Sicherungstrupp für etwaige Zwischenfälle bereit. Auch eine Entrauchung des Gebäudes mit Überdrucklüftern wurde demonstriert.

Mit einem speziellen Lastausleger führte der Ortsverband des THW Riegelsberg unter der Leitung von Zugführer Bernd Zimmer an der Gebäuderückseite eine Personenrettung aus einem Schacht durch. Die Verletzten wurden durch Mitglieder vom Ortsverein des Roten Kreuzes Riegelsberg-Walpershofen medizinisch erstversorgt sowie weiter fachlich betreut.

Zahlreiche Zuschauer informierten sich bei der diesjährigen Jahreshauptübung über den Leistungsstand aller beteiligten Hilfsorganisationen.

Bei der Nachbesprechung in der Köllertalhalle in Walpershofen im Anschluss an die Übung bedankte sich Bürgermeister und Chef der Wehr, Klaus Häusle, bei allen anwesenden Helfern für ihr Engagement in ihren Organisationen und stellte klar: „Auf unsere Wehr und die Hilfsorganistionen in der Gemeinde ist jederzeit Verlass“. Auch dankte er der Hausverwaltung Altmeier sowie der Firma Dallinger, die das Objekt für die Übung zur Verfügung stellten.
Auch Kreisbrandmeister Christian Ziegler konnte in Vertretung für Brandinspekteur Tony Bender der Wehr ein gutes Zeugnis ausstellen: „Die Riegelsberger Wehr hat bei der heutigen Übung gezeigt, dass sie ihr Handwerk versteht und ihre Aufgaben erfüllt!“
Im Anschluss an die Übung wurden zudem auch Wehrkameradengeehrt und befördert.

Beförderungen und Ehrungen

Vom Anwärter zum Feuerwehrmann wurden Paul Fischer und Sascha Hippen (beide LB 1) befördert.

Oberfeuerwehrmann dürfen sich nun Nikolas Arnold (LB 1) und Marvin Frey (LB 2) nennen.

Als Hauptfeuerwehrmann darf sich nun Benjamin Schmidt (LB 2) freuen.

Zum Brandmeister wurde der neue stellvertretende Löschbezirksführer von Riegelsberg, Björn Erdmann befördert.

Durch den Kreisbrandmeister im Regionalverband Saarbrücken, Herrn Christian Ziegler, wurde der Löschmeister Thomas Becker (LB 1) für 25-jährige Mitgliedschaft in der Wehr mit dem bronzenen Feuerwehrehrenkreuz sowie Hauptfeuerwehrmann Oliver Mayer (LB 1) mit dem goldenen Feuerwehrehrenkreuz in Gold für 35-jährige Wehrzugehörigkeit ausgezeichnet.

Eine besondere Ehrung wurde Karlheinz Schmidt und Werner Hund durch den Saarländischen Landesfeuerwehrverband zu teil, sie wurden für 50-jährige Wehrzugehörigkeit durch den Vorsitzenden des Regionalfeuerwehrverbandes Herrn Thomas Quint ausgezeichnet.

Musikalisch umrahmt wurde die Nachbesprechung vom Jugendorchester des Blasorchesters Riegelsberg unter der Leitung von Jugend-Dirigentin Viktoria Frank.

Text: Sascha Kausch

Fotos: Sascha Kausch (FFR) / Hans-Peter Frühauf (Presseabteilung FW im RV SB)