Die Feuerwehr Riegelsberg im Wandel der Zeit

Die Feuerwehr Riegelsberg im Wandel der Zeit

Seit ein paar Wochen schon, geben wir Ihnen ein paar Einblicke auf Fotos aus unserem umfangreichen Foto Archiv.

Wir wollen Ihnen so, unsere Historie und die Veränderungen bei der Feuerwehr Riegelsberg, im Laufe der Zeit etwas erläutern.

Heute: Unsere Jugendfeuerwehr und Kinderfeuerwehr:

In beiden Löschbezirken (Riegelsberg und Walpershofen) gibt es jeweils eine Jugendfeuerwehr. Die Jugendfeuerwehr im Löschbezirk Riegelsberg wurde am 19.02.1964, unter dem damaligen Wehrführer Erich Groß, gegründet.

Der Weitblick dieser damaligen Entscheidung zeigt die heutige Bedeutung dieser Organisation für die Entwicklung und Erhaltung der Feuerwehr. Die Jugendfeuerwehren sind ein fester und wichtiger Bestandteil unser Freiwilliger Feuerwehr. Der Erfolg der Arbeit in den beiden Jugendfeuerwehren zeigt sich im heutigen Bild unserer Feuerwehr. Ungefähr 80 Prozent der heutigen Aktiven Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner stammen aus einer der beiden Jugendfeuerwehren.

Nach der Gründung 1964, wurden die ersten Jugendlichen zunächst in Riegelsberg für beide Ortsteile ausgebildet. Wehrführer Erich Groß, kümmerte sich Anfangs noch um die Ausbildung der Gruppe. Damals lag das Eintrittsalter noch bei 14 Jahren. Die Jugendlichen begannen mit einer dreijährigen Grundausbildung und wurden nach dem erfolgreichen ablegen der Leistungsspange in die Aktive Wehr übernommen. Insgesamt wurden von den 24 Gründungsmitgliedern,1967 achtzehn Jugendliche in die Aktive Feuerwehr übernommen. Ein absolut herausragender Erfolg. Bereits damals bestand aber die Arbeit in der Jugendfeuerwehr nicht nur aus Feuerwehrausbildung. Erste Hilfe, gemeinsame Aktivitäten, Zeltlager und Spiel und Spaß hatte damals ebenfalls schon einen hohen Stellenwert.

Bereits im Jahr 1970, musste aufgrund des hohen Zuspruch der Jugendfeuerwehr, schon eine 2. Gruppe gegründet werden. Ein kleiner Nachteil für die Walpershofer Jugendlichen bestand im Transport, da sie immer nach Riegelsberg gefahren werden mussten. Der Fahrdienst wurde von Löschzugführer Manfred Altpeter, Ewald Lydorf und Friedrich Jacquard organisiert. Alle drei unterstützten auch bei der Ausbildung und den Aktivitäten der Jugendlichen Erich Groß. Georg Rosar ( späterer Wehrführer ) übernahm 1981 das Amt des Jugendfeuerwehrwartes. Nach 10 Jahren gab er die Verantwortung für die Jugendfeuerwehr 1991 an Georg Steimer ab.

In den 1980er Jahren wurde das Eintrittsalter in die Jugendfeuerwehr auf 12 Jahre gesenkt. Im Jahr 1990 wurde es abermals gesenkt, dieses Mal auf 10 Jahre. Auch Mädchen wurden später erstmals aufgenommen. Dies hatte sehr bald schon zur Folge, das bereits beide Jugendgruppen in Riegelsberg an ihre Kapazitäten stießen.

Im Jahr 1987 wurde schließlich noch eine weitere Gruppe, separat im Löschbezirk Walpershofen, gebildet. Gruppenleiter in Walpershofen wurde Dietmar Albert. Es folgten Klaus – Dieter Leick (1992), Stefan Rennhof und Raschid Bouatmane (1995), Fritz Blanck (1997) und Pascal Altmayer (2000).

Im Jahr 2000 waren bereits über 40 Jugendliche aus beiden Ortsteilen in der Jugendfeuerwehr angemeldet. Aufgrund der hohen Mitgliederzahlen wurde auf initiative des Jugendbetreuer aus Walpershofen und des Löschbezirksführers aus Walpershofen, eine Gründung einer eigenen Jugendfeuerwehr vorbereitet. Im November 2002 wurde schließlich unter Wehrführer Hans-Peter Frühauf der Beschluss gefasst, in Walpershofen eine eigene Jugendfeuerwehr zu gründen. Die Anmeldung bei der Deutschen Jugendfeuerwehr erfolgte zum 01.01.2003. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde am Neujahrstag wurde die Gründung der Jugendfeuerwehr Walpershofen mit 14 Mitgliedern in der Köllertalhalle gefeiert. Aufgrund der nun zwei bestehenden Jugendfeuerwehren wurde Georg Steimer zum Gemeindejugendbeauftragten ernannt und Sascha Bayer (Riegelsberg) sowie Pascal Altmayer (Walpershofen) zu Jugendbetreuern in ihren Löschbezirken ernannt.

Im Jahr 2004 zählte die neu gegründete Jugendfeuerwehr in Walpershofen bereits 20 Mitglieder. In Riegelsberg waren es zu dieser Zeit 24. Im gleichen Jahr begann eine Freundschaft zu der Jugendfeuerwehr Kettig in Rheinland-Pfalz. Es wurden in den darauffolgenden Jahren 4 Zeltlager und ein Aufenthalt in einer Jugendherberge gemeinsam durchgeführt. Bei einem Wettkampf im Jahr 2004 in Andernach, wurde der erste Platz erreicht. An dem Wettkampf nahmen 28 Jugendfeuerwehren aus 7 Bundesländer teil. Im darauffolgenden Jahr legte man mit 3 Gruppen ( zusammen mit der Jugendfeuerwehr Heusweiler ), sehr erfolgreich die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr ab.

Im Jahr 2007 übergab Georg Steimer die Leitung der Jugendfeuerwehr an Matthias Martini weiter. Martini leitet bis heute noch, erfolgreich die Jugendfeuerwehr auf Gemeindeebene weiter. Aufgrund der Wahl von Pascal Altmayer zum Löschbezirksführer in Walpershofen (2009), löste Sascha Simon 2010 Pascal Altmayer als Jugendbetreuer in Walpershofen ab. Im gleichen Jahr wurde das Einstiegsalter auf 8 Jahre gesenkt. Zunächst erfolgte dies Probeweise im Löschbezirk Walpershofen, im folgenden Jahr dann auch im Löschbezirk Riegelsberg. Im Jahr 2013 feierte der Löschbezirk Walpershofen „10 Jahre Jugendfeuerwehr Walpershofen“ in der Köllertalhalle. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde Oliver Schneider zum neuen Jugendbetreuer in Walpershofen ernannt. Im Jahr 2014 feierte der Löschbezirk Riegelsberg das 50 jährige bestehen seiner Jugendfeuerwehr. Im gleichen Jahr wurde Florian Weber zum neuen Jugendbetreuer in Riegelsberg ernannt und löste Sascha Bayer nach über 10 Jahren ab. Desweiteren wurde 2014 ein Anhänger, der in Eigenarbeit unter der Leitung von Karlheinz Schmidt realisiert wurde, an die Jugendfeuerwehr übergeben. Aufgrund sinkender Mitgliedszahlen, bedingt durch den demografischen Wandel, wurden die Übungsabende der Jugendfeuerwehr und die meisten Aktivitäten 2015 zusammengelegt. Die Jugendfeuerwehr übt in den beiden Ortsteilen von nun an im Wechsel. Fahrten, Zeltlager und andere Aktivitäten werden ebenfalls wiederum gemeinsam durchgeführt.

Beide Jugendfeuerwehren pflegen Beziehungen zu den Nachbargemeinden. Gemeinsame Übungen, mit den anderen Köllertaler Jugendfeuerwehren, werden im Rahmen der sogenannten „Köllertalübungen“ durchgeführt. Insbesondere mit der Jugendfeuerwehr Heusweiler wird regelmäßig geübt oder wie in der Vergangenheit geschehen, gemeinsame Zeltlager durchgeführt. Alle 2 Jahre findet die Abnahme der Jugendfeuerwehr Leistungsspangen statt. Diese wird traditionell schon seit Jahrzehnten mit der Jugendfeuerwehr Heusweiler, teilweise sogar in gemischten Gruppen, vorbereitet. Sie ist, “ eine kleine Abschlussprüfung“ am Ende der Jugendfeuerwehrzeit. Sie setzt Teamgeist, Feuerwehrwissen in Theorie und Praxis sowie Sport (Staffellauf und Kugelstoßen) voraus. Die Abnahme erfolgt in einer Gruppe aus 9 Jugendlichen und bildet einen schönen Abschluss in der Jugendfeuerwehr. Mit 16 Jahren kann dann die Übernahme in die Aktive Feuerwehr erfolgen. Um die Motivation und den Ehrgeiz der Kinder und Jugendlichen zu erhöhen, wurde für die jüngeren Mitglieder die Jugendflamme entwickelt. Diese gibt es in 3 Stufen für die unterschiedliche Altersgruppen in der Jugendfeuerwehr. So können bereits die kleinsten der Jugendfeuerwehr (8-10 Jahre) eine kleine Auszeichnung und eine Urkunde erhalten für erfolgreich gelöste Aufgaben, aus dem Bereich Geschicklichkeit, Brandschutzerziehung und Feuerwehr.

Mitmachen in der Jugendfeuerwehr können alle Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 16 Jahren. Mitzubringen sind lediglich Interesse und Spaß an der Feuerwehr. Eine Übungsuniform wird durch die Gemeinde kostenlos gestellt. Die Treffen der Jugendfeuerwehr finden alle 14 Tage statt. Neben einer Altersgerechten Feuerwehrausbildung, sorgen Fahrten, Zeltlager, Basteln und vieles mehr für Abwechslung. Weitere Infos gibt es unter der Rubrik Jugendfeuerwehr unter: www.ff-riegelsberg.de oder auf der Facebook Seite der Jugendfeuerwehr Riegelsberg | Freiw. Feuerwehr Riegelsberg.

Auf die Initiative vom ehemaligen Wehrführer Gerhard Kaiser, wurde 2014 die Idee, zur Gründung einer Kinderfeuerwehr, in die Tat umgesetzt. Leider verstarb Gerhard Kaiser am 1.5.2014, plötzlich und unerwartet im Alter von erst 52 Jahren. Die Gründung der Kinderfeuerwehr wurde schließlich auf seine Initiative und Idee am 7.9.2014, im Rahmen der Jahreshauptübung in Walpershofen, vollzogen. Nicole-, Chantal- und Patricia Reuter, Sandra- und Daniela Kaiser ( Witwe und Tochter von Gerhard Kaiser), Rolf Weber, Stephanie Hewener, Carolin Brück, Pascal Altmayer und Volker Klein fungierten als Betreuer. Zum Leiter der Kinderfeuerwehr wurde Matthias Martini bestellt. Im ersten Jahr wurde das Team sogar von einer Kraft der KiTa Walpershofen pädagogisch unterstützt. Insbesondere das Engagement von Sandra- und Daniela Kaiser, soll an dieser Stelle separat Erwähnung finden. Ihr verstorbener Mann/Vater Gerhard wäre sehr stolz auf beide gewesen.

Die Kinderfeuerwehr bietet Kindern ab 6 Jahren die Möglichkeit, spielerisch die Arbeit der Feuerwehr kennenzulernen. Die jüngste Abteilung der Feuerwehr Riegelsberg bietet jedem Kind eine spannende, abwechslungsreiche und lehrreiche Freizeitaktivität. Neben Besichtigungen und Ausflügen in die Natur, stehen an erster Stelle Bewegung, Spiel – und insbesondere Spaß. Natürlich werden den Kindern auch feuerwehrbezogene Themen, wie das Verhalten im Brandfall, das Absetzen eines Notrufes und weitere spannende Themen vermittelt. Die Kinder in der Kinderfeuerwehr Gruppe werden von pädagogisch ausgebildeten Kräften der Feuerwehr und weiteren ehrenamtlichen Kräften außerhalb der Feuerwehr betreut. So werden die Themen Kindgerecht vermittelt. In der Regel werden die Kinder dann mit 8 Jahren in die Jugendfeuerwehr aufgenommen. Die Kinderfeuerwehr ist fest im Gerätehaus in Walpershofen beheimatet. Es gibt hier auch einen eigenen Raum für die Kinderfeuerwehr. Im Regionalverband Saarbrücken gibt es nur noch in Friedrichsthal eine weitere Kinderfeuerwehr. Deswegen werden auch Kinder außerhalb der Gemeinde aufgenommen.

In der heutigen Zeit ist es nicht immer leicht für die Feuerwehr, bei dem großen Freizeitangebot, genügend Jugendliche und Kinder zu begeistern für die Feuerwehr. Die Zeit der Wartelisten für die Jugendfeuerwehren sind leider lange vorbei. Der demografische Wandel macht der Feuerwehr im Jugendbereich etwas zu schaffen. Wie wichtig die Jugendfeuerwehren für den Erhalt der Feuerwehren sind, zeigt der Blick in die Statistiken. Bleibt zu hoffen das immer genügend Kinder und Jugendliche den Weg zur Feuerwehr einschlagen. Teamgeist, Moderne Technik und Ausrüstung, Abenteuer und Spaß sind in jedem Fall garantiert!

Damals wie heute, arbeiten wir stets nach unserem Wahlspruch:

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!

Über den Autor

Thomas Balbier administrator