Die Feuerwehr Riegelsberg im Wandel der Zeit

Die Feuerwehr Riegelsberg im Wandel der Zeit

Immer Mittwochs wollen wir Ihnen gerne ein paar Einblicke geben auf Fotos aus unserem Foto Archiv.

Wir wollen Ihnen so, unsere Historie und die Veränderungen bei der Feuerwehr Riegelsberg, im Laufe der Zeit etwas erläutern.

Die Feuerwehrgerätehäuser

In den Anfangsjahren der Freiwilligen Feuerwehr Riegelsberg war nicht nur die Ausrüstung sehr dürftig, es fehlte auch an einer Unterkunft. Sowohl in Riegelsberg wie auch in Walpershofen waren etliche Feuewehrgeräte in den Amtshäusern oder auch bei Feuerwehrangehörigen zuhause eingelagert. Zusätzlich angeschaffte Geräte wurden aufgrund der Größe von Riegelsberg auch in Überhofen und in Pflugscheid bei Feuerwehrangehörigen eingelagert und vorgehalten. In Riegelsberg musste man knapp 15 Jahre sich so behelfen.

In Walpershofen war die Lage sogar noch dramatischer. Insgesamt 40 Jahre musste die Feuerwehr auf eine eigene Unterkunft warten. 1911 – 1919 standen in Walpershofen die Geräte in der Bäckerei und Gastwirtschaft Schampel und bis 1936 bei einem Kameraden in der Herchenbacher Straße. 1936 wurde die Scheune von „Alt Diehle Haus“ genutzt. Der dortige Rübenkeller wurde als Umkleide und Lager für die Uniformen genutzt. In den Kriegsjahren versammelten sich hier auch die Luftschutzhelfer und die HJ Feuerwehr. Oft saß man Stundenlang in besagten Rübenkeller auf alten Holzbänken in Bereitschaft, berichteten ehemalige Feuerwehrangehörige. Auch die Geräte und Uniformen waren oft in einem schrecklichen Zustand. In dem Landwirtschaftlich genutzten Gebäude entstand viel Staub, so daß vor einer Übung oder einem Einsatz zuerst der gröbste Staub musste entfernt werden.

In Riegelsberg gab es zu dieser Zeit schon ein eigenes Gerätehaus. Das Gerätehaus befand sich in der Nähe vom Marktplatz. Bürgermeister Julius Langer, damaliger „Chef der Wehr“, bemühte sich sehr stark um die Sicherheit seiner Bürger. Er baute die Feuerwehr immer weiter aus und stellte die Weichen, bereits kurz nach seiner Amtsübernahme 1909, für den Bau eines Feuerwehrgerätehaus. 1912 begannen dann die Arbeiten für das 1. Feuerwehrgerätehaus in Riegelsberg. Am 1. Juni 1913 wurde das neue Gerätehaus, im Rahmen des 7. Verbandstages der Feuerwehren des Kreis Saarbrücken, feierlich eingeweiht. Standort war hinter der ehemaligen Schule in der Saarbrücker Straße, Richtung Marienstraße, etwa in Höhe des heutigen NKD Markt. Bereits einige Jahre später war das gebaute Gerätehaus schon sehr beengt für den immer größeren Mannschaftsbestand und die neuen Ausrüstungen und ersten Fahrzeuge.

1972 begannen in Riegelsberg schließlich die Bauarbeiten für ein neues großes Gerätehaus. Bereits ein Jahr später, im Jahr 1973, konnte es seiner Bestimmung übergeben werden. Neuer Standort der Feuerwehr wurde ab diesem Zeitpunkt dann die Alleestraße. Das 1973 fertiggestellte Gerätehaus wurde vorausschauend geplant. Es wurden genügend Stellplätze für große Feuerwehr Fahrzeuge geplant. Es beherbergt die heutigen 6 Einsatzfahrzeuge des Löschbezirk Riegelsberg. Neben den Fahrzeughallen gibt es eine Atemschutzgerätewerkstatt (1988 eingerichtet), ein Büro und einen Schulungs- bzw. Aufenthaltsraum. Eine Schlauchwäsche samt Schlauchturm wurde ebenfalls eingerichtet. Im Jahr 1982 wurde das Gerätehaus renoviert. Es wurden eine Küche sowie ein Grillplatz, in Eigenleistung ergänzt. Auch eine kleine Kleiderkammer für beide Löschbezirke wurde eingerichtet. Alle Arbeiten zur Wartung bzw. Instandsetzung der Geräte werden von der Feuerwehr selbst im Gerätehaus durchgeführt. Die 6 Fahrzeugstellplätze sind mit einer Ladeerhaltung für die Fahrzeugbatterien und Druckluftversorgung für die Bremsanlagen ausgestattet. Im Feuerwehrgerätehaus Riegelsberg befindet sich auch eine Wohnung, die von einem Feuerwehrangehörigen bewohnt wird. 2011 wurde das Gerätehaus durch einen großzügig geplanten Anbau ergänzt. In diesem befinden sich nun die getrennten Umkleiden, weitere Sanitär und Sozialräume, die Werkstatt mit einem kleinen Lager und der Funkraum. Mit diesem Anbau wurde der Löschbezirk Riegelsberg für die Zukunft Fit gemacht.

In Walpershofen wurde 1949 vom Gemeinderat der Bau eines Gerätehauses beschlossen und am heutigen Standort, am 14.10.1951, der Feuerwehr übergeben. Auch in Walpershofen wurde im Gerätehaus eine Wohnung geplant. Diese konnte aber erst, aus finanziellen Gründen, 1955 fertig gestellt und bezogen werden. Die Fahrzeughalle ( heutiger Schulungsraum) wurde schnell zu einem Problem. Das 1965 angeschaffte LF 16 war zu groß für die bisherige Garage. Noch im gleichen Jahr wurde eine große LKW Garage an das bestehende Gerätehaus, angrenzend an die Scheune Ackermann, angebaut. Ende der 1970er Jahre konnte dann die alte Garage als Schulungsraum umgebaut werden. Vorher wurde diese Garage vom Bauhof Walpershofen noch als Unterstand für ihren Unimog genutzt. Die Feuerwehrangehörigen saßen nach der Übung oder einem Einsatz auf den Trittbrettern des LF 16 oder auf dem Boden. Dies änderte sich dann zufriedenstellend nach dem Umbau. 1985 konnte eine Toilettenanlage eingebaut werden. Da 1987, aufgrund der großen Personalstärke des Löschbezirks, ein zweites Fahrzeug (TSF) stationiert wurde, musste eine weitere, diesmal aber als freistehende Fertiggarage gebaut werden. 1988 wurde wiederum aufwendig renoviert. Neue Fenster wurden eingebaut, der Schulungsraum wurde neu gestaltet und im ehemaligen Schlauchturm entstand eine Küche. 1995 wurde im Keller ein Jugendraum geschaffen. Im Jahr 2000 wurde eine Erdgasheizung installiert und die Fassade mit Isolierputz ausgestattet. 2003 entstand in der ehemaligen Wohnung ein neuer Jugendraum mit Umkleide und ein Büro. 2004 wurde der Boden der Fahrzeughalle erneuert und neue Umkleideschränke angeschafft. Ebenfalls wurde das Dach neu gedeckt. 2005 wurde der Dachboden ausgebaut und im Keller entstand im ehemaligen Jugendraum eine Werkstatt für den Gerätewart. 2009 wurde in dem Büro zusätzlich ein Funkraum eingerichtet. 2011 folgte der Umbau getrennter Sanitärer Anlagen. Mit der Anschaffung des GW Logistik wurde 2012 mit dem Bau einer großen LKW Garage mit Lager, am ehemaligen Standort der Fertiggarage, durch den Bauhof begonnen. 2013 konnte die Garage schließlich fertiggestellt werden. Seit 2014 steht dort ein HLF 20, der GW Logistik mit den Wechselrollcontainer, steht in der Garage im Hauptgebäude. In den letzten 69 Jahren war das Gerätehaus in Walpershofen fast immer eine Baustelle. Trotz der vielen Umbauten ist das Gerätehaus in Walpershofen nicht mehr zeitgemäß. Das Gebäude wurde ursprünglich als Wohnhaus mit Garage geplant. Dies stellte die Feuerwehr bei etwaigen umbauten, die alle übrigens in Eigenregie liefen, oft vor große Probleme. Aber die Feuerwehr wusste sich stets immer irgendwie zu helfen.

Damals wie heute, arbeiten wir stets nach unserem Wahlspruch:

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!

Über den Autor

Thomas Balbier administrator